Ulcus cruris
Das offene Bein
Ulcus cruris venosum
Es handelt sich um einen Substanzdefekt im pathologisch veränderten Gewebe des Unterschenkels infolge einer chronisch venösen Insuffizienz (Unter dem Begriff werden alle fortgeschrittenen Krankheits-zustände zusammengefasst, die sich aus den Störungen des venösen Blutrückflusses in den Beinen ergeben). Die Kardinalsymptome sind Ödeme, Dermatolipos-klerose, Atrophie blanche, Hyperpigmentierung, Stauungsdermatitis mit trockener, oft juckender Haut. Ulcera cruris sind immer oberflächlich, haben in der Regel einen unregelmäßigen Wundrand, tief rotes Granulationsgewebe und neigen zu mittelmäßiger bis starker Exsudation. Als Kausaltherapie gilt die konsequente Kompressionstherapie als unerlässlich.
Unsere Therapieempfehlung:
Wundreinigung mit neutralen Wundspüllösungen oder Octenisept
Wundversorgung bei oberflächlichen Wunden Wundauflage: Sorelex®
Sorelex® ist eine sterile, antimikrobielle Wundauflage, die zur Abdeckung und zur Heilung eines Ulcus cruris venosum sehr gut geeignet ist. Dank ihrer besonderen Wirkung begünstigt sie die feuchte Wundheilung. Die antimikrobielle Wirkung von Octenidin hat einen positiven Einfluss auf die Reinigung und die Dekontamination der Wunde in der Anfangsphase der Wundheilung. Natriumhyaluronat ist ein lineares, negativ geladenes Polysaccharid, das im Organismus vorkommt (besonders im Zellenaußenraum) und daher weder giftige noch allergische oder sonstige negative Reaktionen verursacht. Die Wundauflage verfügt über einzigartige physisch-chemische Eigenschaften, eine hohe Hydratationsfähigkeit und über hervorragende Antihaftungseigenschaften. Das Natriumhyaluronat auf der Kontaktschicht von Sorelex® gewährleistet damit die Schaffung eines optimalen Milieus für eine natürliche Wundheilung. Überschüssiges Exsudat wird absorbiert und aus der Wunde heraus transferiert in Richtung der sekundären Wundauflage. Eine Mazeration der Wundumgebung wird verhindert. Die integrierte Gitterstruktur zieht gezielt den Detritus aus der Wunde.
Wundversorgung bei tiefen Wunden: siehe Hyiodine® bei Ulcus cruris arteriosum
Ulcus cruris ateriosum
Die Peripherie partielle Verschlusskrankheit (pAVK; englisch peripheral artery disease, PAD) auch Schaufensterkrankheit und chronische arterielle Verschlusskrankheit der Extremitäten genannt, ist eine Störung der arteriellen Durchblutung der Extremitäten. Es handelt sich hierbei um eine chronische Gefäß-krankheit der Arterien. Sie entsteht durch Einengung (Stenose) oder Verschluss (Okklusion) der Arterien, die die Extremitäten versorgen. Hauptursache ist zu etwa 95 % die Arteriosklerose, im Volksmund die Arterien-verkalkung. Die Beschwerden der Betroffenen reichen von gelegentlichen Beinschmerzen über belastungs-abhängige Schmerzen mit Einschränkung der möglichen Gehstrecke (Claudicatio intermittens) über den nächtlichen Ruheschmerz bis hin zur amputations-pflichtigen Gangrän. Eine erfolgreiche Wundversorgung ist grundsätzlich abhängig von der erfolgreichen chirurgischen Wiederherstellung der arteriellen Durchblutung (Revasularisierung).
Unsere Therapieempfehlung:
Wundreinigung mit neutralen Wundspüllösungen oder Octenisept
Wundversorgung bei oberflächlichen Wunden siehe Ulcus cruris venosum: Sorelex® antimikrobielle Wundauflage
Alternativ Wundversorgung und Wundreinigung mit neutralen Wundspüllösungen oder PVP-Jod, 1:2 verdünnt mit physiologischer NaCl-Lösung, anschließend Hyiodine®
Hyiodine® ist ein steriles Fluid aus Hyaluronsäure und einem Jod-Komplex und aufgrund seiner Viskosität ideal für die Behandlung eines Ulcus cruris arteriosum geeignet. Seine Farbe ist rotbraun. Natriumhyaluronat ist ein lineares, negativ geladenes Polysaccharid, das im Organismus vorkommt (besonders im Zellenaußen-raum) und daher weder giftige noch allergische oder sonstige negative Reaktionen verursacht. Es verfügt über einzigartige physisch-chemische Eigenschaften, eine hohe Hydratationsfähigkeit und über hervor-ragende Antihaftungseigenschaften. Jod und Kaliumiodid dienen dazu, den raschen Zerfall von Hyaluronsäure bei Vorhandensein von Bakterien in und um die Wunde zu verhindern. Hyiodine® HA Fluid sorgt für geeignete Heilungsbedingungen, seine rückfettenden Eigenschaften sind ideal, um ein Anhaften des Sekundärverbandes (i.d.R. Mull) auf der Wunde zu verhindern. Es ist zum Abdecken, Reinigen und Feuchthalten vor allem tiefer Wunden geeignet.
Ulcus cruris mixtum
Ein Ulcus cruris mixtum ist ein gemischtes Ulcus, dass als Ursachen ein venöses sowie ein arteriellen Ulcus cruris aufweist. In diesem Falle besteht eine pAVK gleichzeitig mit einer CVI. Dazu kommt beim Ulcus cruris mixtum die chronisch-venöse Insuffizienz (CVI), auch chronisch venöses Stauungssyndrom, chronische Veneninsuffizienz genannt. Diese, beruht auf einer Mikrozirkulationsstörung der Gefäße infolge einer venösen Abflussbehinderung. Folge sind zum Teil schwere Venen- und Hautveränderungen.
Auch bei der gemischten Form des Ulcus cruris können sowohl das Sorelex® als auch das Hyiodine® bei der Wundtherapie erfolgreich eingesetzt werden.
Quellen:
Danzer S., Kruschwitz S. (2021): Praxisleitfaden Ulcus cruris. Kohlhammer Verlag
Heyer A.K. (2016): Versorgungsepidemiologie des Ulcus cruris in Deutschland. Springer-Verlag
Protz K. (2019): Moderne Wundversorgung. Elsevier Verlag
Dissemond J. Kröger K. (2020): Chronische Wunden. Diagnostik – Therapie – Versorgung. Elsevier Verlag
Quellen:
Danzer S., Kruschwitz S. (2021): Praxisleitfaden Ulcus cruris. Kohlhammer Verlag
Heyer A.K. (2016): Versorgungsepidemiologie des Ulcus cruris in Deutschland. Springer-Verlag
Protz K. (2019): Moderne Wundversorgung. Elsevier Verlag
Dissemond J. Kröger K. (2020): Chronische Wunden. Diagnostik – Therapie – Versorgung. Elsevier Verlag
Quellen:
Danzer S., Kruschwitz S. (2021): Praxisleitfaden Ulcus cruris. Kohlhammer Verlag
Heyer A.K. (2016): Versorgungsepidemiologie des Ulcus cruris in Deutschland. Springer-Verlag
Protz K. (2019): Moderne Wundversorgung. Elsevier Verlag
Dissemond J. Kröger K. (2020): Chronische Wunden. Diagnostik – Therapie – Versorgung. Elsevier Verlag